Stromanbieter wechseln ist einfach! (auch für Studenten)

strom studenten

Strom ist inzwischen verdammt teuer geworden. Ich wundere mich deshalb immer wieder, warum so viele Leute noch bei der teuren Grundversorgung sind, zugleich aber ständig über die hohen Stromkosten meckern. „Ich weiß nicht wie das geht“, „nachher sitz ich im Dunkeln“, „keine Lust“, „wer bist du?“… und ähnliches hört man immer wieder. Das ist eben ungefähr so wie mit dem Lernen für Prüfungen, man weiß dass man es müsste, aber putzt stattdessen dann lieber die Wohnung 😉

Speziell bei Studenten kommt meistens noch ein weiteres Argument: „Ich glaube, ich kann/darf doch gar nicht wechseln, weil mein Vermieter…“. Das stimmt aber meistens nur dann, wenn man z.B. im Studentenwohnheim wohnt – und hier hat man ja meist sowieso eine „Flatrate“. Wer eine Mietwohnung (egal ob WG oder nicht) hat, kann in der Regel völlig problemlos wechseln.

Ich werde in diesem Artikel recht kompakt und simpel erklären, wie und wie einfach man seinen Stromanbieter wechseln und Geld sparen kann. Es ist wirklich easy und gespartes Geld!

Schritt 1: Verstehen wie’s läuft

Es ist wahrlich keine Hexerei. Wer sich noch nie um seinen Strom gekümmert hat, hat die sogenannte Grundversorgung, z.B. von E.ON. Das ist ein Vertrag, den man jeden Monat kündigen kann und der vorallem teuer ist. Klar, die Faulen werden bestraft! Wenn man nun den Anbieter wechselt, bekommt man trotzdem weiterhin seinen Strom von E.ON, den Stadtwerken oder wer auch immer diesen bislang geliefert hat. Technisch ändert sich nichts, sondern nur der Vertragspartner. Geht da mal irgendwas schief, kündigt man wieder oder der Stromanbieter geht pleite, gehen bei euch aber nicht die Lichter aus. Man würde wieder zurückfallen in die alte Grundversorgung und das wars auch. Die Stromlieferung in die eigene Bude ist dabei nie in irgend einer Gefahr, also keine Sorge!

Schritt 2: Kann / Darf ich überhaupt wechseln?

Simple Antwort: Wenn ihr euren Strom direkt an Stadtwerke, E.ON & Co. bezahlt und auch Briefe und Stromrechnungen direkt von denen bekommt (also nicht den Strom an den Vermieter bezahlt), dann dürft und könnt ihr auch wechseln. Denn dann seid ihr Vertragspartner, was auch die Regel sein dürfte. Ihr seid auch nicht verpflichtet, den Vermieter über einen Wechsel zu informieren oder ihn gar um Erlaubnis zu fragen – das ist nämlich ein weit verbreiteter Irrtum.

Schritt 3: Wechselportal ansteuern

Schaut nun bei einem Wechselportal wie check24.de vorbei. Benötigt wird immer eure PLZ und der Jahresverbrauch. Den kennt ihr in der Regel nicht, falls ihr erst eingezogen seid (ansonsten letzte Jahresabrechnung anschauen!), aber die Rechner helfen mit einfachen Durchschnittswerten für X Personen im Haushalt. Je nach Technikausstattung, Waschmaschine usw. noch einen Puffer obendrauf nehmen. Per Google findet man auch Richtwerte. Ihr müsst diesen Wert nicht genau kennen, schließlich zahlt ihr später nur den tatsächlichen Verbrauch. Es gibt nur manchmal leichte Preisunterschiede bei sehr verschiedenen Verbräuchen, so kann der Preis pro kWh beispielsweise günstiger sein wenn man 3500 kWh verbraucht, als wenn es nur 2500 kWh wären. Dürfte für die meisten von euch aber irrelevant sein.

Tipps zum richtigen Vergleich: Geht in die erweiterten Suchoptionen und wählt Tarife mit festen kWh-Kontingenten ab und lasst den Erstjahresrabatt nicht berücksichtigen. Denn viele Anbieter locken mit tollen Bonuszahlungen, die dann in den Preis schon mit eingerechnet werden. Der Anbieter erscheint dann besonders günstig doch gibts meistens einen Haken: Kündigt man nach einem Jahr wieder, z.B. weil der Anbieter dann nicht mehr der Günstigste ist, dann wird einem dieser Bonus meist nicht gezahlt. Also rechnet ihn gar nicht erst mit ein, dann seid ihr auf der sicheren Seite!

Muss ich noch etwas wissen?

Der wichtigste Nachteil bei alternativen Stromtarifen besteht darin, dass man oft eine Laufzeit von mindestens 12 Monaten hat, während man aus der Grundversorgung jeden Monat herauskommt. Das variiert natürlich je nach Anbieter. Da man aber normalerweise eher selten kürzer als ein Jahr in einer Wohnung bleibt, dürfte das zu verschmerzen sein. Viele Anbieter bieten zudem ein Sonderkündigungsrecht an, wenn man umzieht. Das solltet ihr aber am besten vor Vertragsabschluss klären, wenn dies wichtig werden könnte (bzw. in die AGB schauen). Außerdem solltet ihr Anbieter vermeiden, die eine Vorauszahlung verlangen. Nicht zu verwechseln mit monatlichen Abschlägen! Vorauszahlung würde bedeuten, dass z.B. die Kosten für ein Jahr im voraus verlangt werden. Geht der Anbieter dann u.U. pleite, wäre das Geld weg.

Zum Schluss: Kommentare von Studenten, die schon gewechselt haben, sind wie immer willkommen!