Anfänger-Leitfaden zum Laptopkauf Teil 2: CPU und RAM

Kleiner Hinweis vorab: 

Dieser Artikel bzw. diese Artikelserie erschien erstmals 2012. Die Infos hier sind aber nach wie vor auch heute noch aktuell. Wirklich viel, ist auch seit dem nicht mehr passiert – vor allem am Grundsätzlichen. Ich werde auch am Ende noch einen kleinen Hinweis machen – nachdem du verstanden hast, worum es geht – was heute möglicherweise etwas anders ist.

Diesmal gehen wir etwas tiefer in die Materie, nämlich die wichtigen Systemkomponenten eines Notebooks und natürlich im Prinzip eines jeden Rechners: CPU und RAM. Bitte was?! Genau, dies dürfte zu den Dingen gehören, mit denen Anfänger vermutlich noch am wenigsten anfangen können. Wenn ich das also auch nur für einen „Noob“ da draußen etwas verständlicher machen kann, ist die Mission eigentlich schon erfüllt 😉

Und übrigens: Wenn du auf der Suche nach einem Laptop mit Studentenrabatt bist, findest du direkt auf Geizstudent eine ganze Liste mit Anbietern!

„Ce Pe Uh?“

Das Herzstück, so könnte man sagen, eines Computers ist die CPU, engl. für central processing unit, zu deutsch der Hauptprozessor oder einfach Prozessor. Das Gehirn, der Rechenknecht. Ohne geht nix, egal ob man gerade Zombies abballern möchte oder nur eine Arbeit in Word schreibt. Der Motor quasi… obwohl Autovergleiche in der IT Welt meist recht merkwürdig sind. Aber kommt hin.

Das war aber schon der leichte Teil. Jetzt wirds recht technisch, auch wenn ich das Thema wieder sehr vereinfacht und anfängerfreundlich darstellen möchte. Dies ist aber ein Punkt, der nicht ganz unwichtig ist, wenn man verstehen möchte ob und wie leistungsfähig ein Laptop oder Computer ist und besonders dann, wenn man mehrere Angebote miteinander vergleichen will. Umgangssprachlich redet man einfach davon, Prozessor A ist schneller als Prozessor B, vereinfacht. Der langsame kann also weniger Berechnungen zur gleichen Zeit durchführen als der schnellere. Das merkt man bei der Nutzung eines Notebooks im Alltag an vielen Stellen: Euer Betriebssystem und Programme starten schneller, eine Grafik- oder Videoberechnung dauert nicht so lange und so weiter. Und auch wenn die CPU hierbei nur ein Teil des Ganzen ist, lasse ich dies jetzt einfach mal so stehen.

Der Takt macht die Musik

Ein Prozessor arbeitet mit einem Takt, gemessen in MHz (Megahertz, das t ist dabei kein Schreibfehler) bzw. Gigahertz, GHz. 2 GHz sind 2000 Mhz. Vor 10 Jahren hätte ich noch ohne große Vorbehalte ganz simpel behauptet „mehr Takt = schneller“, ein Rechner mit 2 GHz wäre also leistungsfähiger als einer mit nur 1,5 GHz. Vor 10 Jahren. Heute ist dies nicht mehr ganz so einfach, da mancher Prozessor einfach effizienter ist als ein anderer und daher mehr Rechenoperationen pro Takt schafft, als ein solcher, der dies eben nicht so gut beherrscht. Und aufgrund der schier unüberschaubaren Anzahl von CPUs die inzwischen am Markt sind haben selbst Kenner schonmal Schwierigkeiten damit, vom Fleck weg sagen zu können, „A besser B“. Das geht nur noch ganz objektiv mit sogenannten Benchmarktests, also Programmen, die eine CPU in verschiedenen Disziplinen ausreizen und dann die Geschwindigkeit an reinen Zahlenwerten festmachen können. Daher kann ich dieses Thema auch nur an der Oberfläche ankratzen. Wie ihr aber verschiedene CPUs miteinander vergleichen könnt, verrate ich euch mit einem Linktipp am Ende dieses Artikels. Erstmal solls darum gehen, ein paar grundlegende Dinge zu verstehen.

Single Core, Dual Core, Quad Core

Diese Bezeichnungen dürften jedem schon untergekommen sein. „Dual Core Prozessor“ oder „4 x 2,4 GHz“. Während man früher einfach DEN einen Prozessor hatte, kamen in den letzten Jahren solche Modelle auf, die gleich mehrere Rechenkerne haben. Man könnte sagen, man hat einfach mehrere Prozessoren in einen reingepackt. Das nennt man dann z.B. „2 Kerne“, oder eben engl. „Dual Core“ und gibt im Datenblatt sowas an wie 2 x 3 GHz, also zwei Kerne mit je 3 GHz. Hat den Vorteil, dass beide Kerne gleichzeitig arbeiten können, um die Arbeitsleistung zu bündeln, oder aber einer kümmert sich darum ein Video abzuspielen, während der andere für euer Grafikprogramm ackert.

Die alten Single Cores sind inzwischen fast ausgestorben, Dual Core ist quasi schon Mindeststandard. Quad Cores haben demnach gleich vier Rechenkerne und gehören heute noch zu den leistungsfähigsten CPUs, wenngleich auch schon die ersten Six Cores am Markt auftauchten, aber die brauchen uns noch gar nicht zu interessieren. Solche Rechenleistung ist für den nicht professionellen Anwender im Moment absolut uninteressant und bringt auch eher nur in Spezialanwendungen etwas. Gleich vorweg: Auch Quad Cores im Laptop braucht man als Normalanwender eher nicht momentan. Praktisch alle durchschnittlichen bis anspruchsvolleren Aufgaben kann ein guter Dual Core Prozessor bislang wunderbar und ohne besondere Nachteile gut bewältigen. Erst bei sehr rechenintensiven Dingen wie Videoschnitt oder bestimmten Simulationsprogrammen (es gibt sicher noch viele weitere Beispiele) kann der Blick zum Quad Core lohnen. Solche Notebooks sind dann aber natürlich auch ungleich teurer und meist erst in Preisregionen ab 1000 Euro (nach oben offen) zu haben.

Kleiner Exkurs: Mehr Kerne sind an sich auch nicht automatisch immer besser, denn arbeitet der Rechner an einer bestimmten Aufgabe, heißt dies nicht, dass alle Kerne gleichzeitig daran teilhaben können. Die meiste Software heutzutage dürfte zwar für mehrere Kerne angepasst sein, jedoch wird es niemals möglich sein, sämtliche Rechenschritte parallelisierbar zu machen, d.h. es wird immer Teile eines Programmes geben, an denen NUR ein Kern gleichzeitig arbeiten kann. Kleines sehr simples Beispiel zum Verständnis: Man bekommt eine Rechenaufgabe vorgelegt. Dafür braucht man alleine zehn Minuten. Wäre man aber in einer Gruppe von vier Personen und bekäme die gleiche Aufgabe, würde man diese wirklich vier mal so schnell lösen? Angenommen, jeder kann gleich gut rechnen, wohl kaum! Schneller als alleine ginge es nur, wenn die Aufgabe wirklich in zwei, drei, vier… Teile aufteilbar wäre und jeder einen Teil davon ausrechnen kann. Aber selbst dann wird man nicht viermal so schnell. Denn die einzelnen Ergebnisse müssen ja trotzdem wieder zusammengeführt werden. Prinzip verstanden? Deswegen sind Prozessoren im Heimbereich mit z.B. gigantischen acht Kernen oftmals recht nutzlos, da in bestimmten Aufgaben ein Prozessor schneller sein kann, der zwar weniger Kerne hat, dessen einzelne Kerne aber schneller sind, als die einzelnen des Achtkerners. Wieder im einfachen Beispiel: Man bekommt eine Rechenaufgabe gestellt, die aber nicht wirklich aufteilbar ist. Wer ist nun schneller, acht mittelmäßige Mathematiker oder ein einziges Mathe-Ass? 😉

(Wer sich wirklich dafür interessiert, googelt einfach mal nach dem Gesetz von Amdahl!)

Man merkt, es wird also schon komplizierter. Ist nun 2 x 2,2 GHz besser als 1 x 2,6 GHz oder schlechter als 4 x 1,8 GHz? Leider pauschal nicht einfach zu beantworten. Nicht jedes Programm kann auch wirklich alle Kerne ausnutzen. Ein Programm, das dies nicht kann, könnte also auf einem Notebook mit 2 x 2,4 GHz schneller laufen, als auf einem mit 4 x 1,8 GHz, weil ja nur ein Kern (2,4 vs. 1,8 GHz) genutzt werden kann.

Intel oder AMD

Ich möchte nun keinen Glaubenskrieg lostreten, daher ist der folgende Teil auch explizit als meine eigene Meinung zu verstehen. Im PC Bereich allgemein hat man hauptsächlich die Wahl zwischen den Herstellern Intel und AMD, was CPUs angeht. Das sind eben die zwei Großen, die den Markt beherrschen, wobei Intel hier eher als Riese zu bezeichnen wäre. Beide haben Modelle im Angebot für praktisch jeden Einsatzzweck. Doch was Notebooks angeht – denn hier kommen praktisch immer spezielle Notebookversionen der Prozessoren zum Einsatz (wegen Stromverbrauch, Wärme etc.) – hat Intel meiner Meinung nach ganz klar die Nase vorn und auch deutlich mehr verschiedene Modelle im Petto. Jedenfalls bis jetzt. Es gibt eine unüberschaubare Anzahl an guten, leistungsstarken, sparsamen und bezahlbaren Prozessoren von Intel. AMD ist traditionell etwas günstiger, aber kann bei Notebooks nur in den wenigsten Punkten mithalten. Meine Meinung, wie gesagt. Eine Empfehlung meinerseits ginge daher beim Notebookkauf grundsätzlich zu einem Gerät mit Intel CPU, sei es i3, i5, i7 und wie sie noch alle heißen. Jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt. Von AMD sollen auch in Zukunft wohl wieder ein paar neue Modelle auf den Markt kommen, bzw. ist man momentan auch schon dabei, doch das bleibt eben erstmal abzuwarten.

Daher hier eine klitzekleine Intel-Modellkunde, aber wirklich nur ganz grob: Atom heißen die ganz schwachen Teile, die für Netbooks gedacht sind. Celeron die schwächere „Billig“-Version im Bereich größerer Rechner, als Dual Core aber schon deutlich über dem Atom anzusiedeln. „Pentium Dual Core“ sind günstige Dualcore Versionen, die man in Laptops kleinerer bis mittlerer Preisklasse findet, das sind aber schon ganz gute Prozessoren. i3, i5 und i7 gehören zur derzeit modernsten Produktlinie und entsprechen vereinfacht gesagt i3 = Einsteiger, i5 = Mittelklasse, i7 = Oberklasse. Aber auch hier gibts wieder große Unterschiede, so existieren sowohl Dual Core i7, wie auch Quad Core i5… da steigt eh kaum noch einer durch, denn für jeden gibt es auch noch bis zu vierstellige Modellbezeichnungen 😉

Noch ein kleiner Exkurs zum Turboboost: So nennt Intel eine Technik, bei der ein Prozessor recht niedrig getaktet ist, während er nichts oder wenig zu tun hat, aber bei Belastung kann dieser per „Turbo“ hochtakten. Das ist eine sehr interessante Sache, die meist bei den i5 und i7 Modellen zum Einsatz kommt. Denn niedriger Takt beim Nichtstun bedeutet auch weniger Stromverbrauch und damit höhere Akkulaufzeit. Wird höhere Leistung benötigt, geht der Takt eben nach oben und bietet damit mehr Leistung. Daher gibt es auch oft solche Angaben wie „2 GHz (2,8 GHz Turboboost)“. Man kann sich selbst denken, wie das zu verstehen ist.

Ja was denn nun?

Das frage ich mich manchmal auch… es ist schon ein wahrer Prozessordschungel. Woher soll ich also wissen, ob Laptop A für 600 Euro mit CPU A mit 2 x 1.8 GHz besser oder schlechter als das ähnliche Laptop B zum gleichen Preis, aber mit CPU B mit 2 x 2 GHz ist? Und hier kommt der eingangs erwähnte Linktipp ins Spiel. Denn wenn selbst Profis sich manchmal da schon schwertun, was soll man dann als Laie machen. Wenn ich mir solche Fragen stelle, dann schaue ich meist schnell mal in die CPU Benchmarkliste von notebookcheck.com. Die Jungs prüfen ständig Notebookprozessoren auf Herz und Nieren und veröffentlichen diese Ergebnisse dann in einer geordneten Liste. Auch wenn ihr jetzt von der Liste nicht viel verstehen solltet, reicht für den Anfang schon zu wissen, eine CPU die weiter oben steht, ist schneller, „besser“, leistungsfähiger als eine andere weiter unten in der Liste. Man kann auch mehrere herauspicken und direkt vergleichen lassen. Ein absolut toller Anlaufpunkt, der ein Lesezeichen wert ist! Wenn man also ein oder mehrere Laptopangebote gefunden hat, ruhig mal die Prozessorbezeichnung hernehmen und in dieser Liste vergleichen. Das gibt schonmal einen klasse Anhaltspunkt.

Jetzt noch der Arbeitsspeicher (RAM)

Diesen Punkt kann ich recht kurz halten. RAM (random access memory) ist der Arbeitsspeicher eines Computers. Wird angegeben in Megabyte (MB), oder heute eher Gigabyte (GB). Einfach gesagt 1 GB = 1000 MB. Bevor mich jetzt jemand schlagen möchte, eigentlich 1 GB = 1024 MB. Aber wenn selbst die Hersteller von Festplatten das heute so auslegen wie sie wollen, kann ich das ja auch 😉 Daher erspare ich mir jetzt auch sowas wie Gigabyte vs. Gibibyte und so weiter.

Zurück zum Thema. Speicher kennt man ja in der Regel eher von der Festplatte (das kommt im nächsten Teil). Eben das, wo man seine Sachen, Bilder und den ganzen Kram abspeichert. Der Arbeitsspeicher dagegen ist so etwas wie ein Pufferspeicher. Arbeitet man mit einem Programm, einer Bilddatei oder sonstwas, werden die benötigten Daten alle vom Computer in diesen Arbeitsspeicher geladen, damit er damit eben… naja, arbeiten kann. Denn dieser Speicher ist furchtbar schnell und daher werden solche Hintergrunddaten nicht etwa auf die Festplatte geschrieben (die um ein vielfaches langsamer ist), sondern eben ins RAM. RAM ist allerdings flüchtig und ohne Strom (PC aus) wieder gelöscht.

Ich erwähnte aber etwas von kurz halten: Heutzutage schlage ich vor, wer einen Rechner mit 4 GB RAM hat, muss sich sonst keine Gedanken mehr machen. Das Zeug ist inzwischen einfach sehr billig geworden und auch kann man den Arbeitsspeicher selbst bei Laptops in der Regel relativ simpel austauschen. Wenn mal 2 GB zu wenig werden, baut man eben 4 GB rein oder macht aus 4 direkt 8. 2 GB reichen eigentlich auch noch aus, aber bei den heutigen Preisen kann man auch direkt 4 GB nehmen. Wir reden hier von einem Preisrahmen um die 20 Euro für 4 GB. Früher war das alles noch etwas komplizierter, denn da war RAM teuer noch nicht so weit entwickelt wie heute.

Zum Vergleich: Mein Rechner von Ende der 90er hatte noch 16 MB (MB, nicht GB!) RAM und es war wie ein neues Lebensgefühl als ich teuer auf 64 MB aufgerüstet hatte. Denn der Arbeitsspeicher spielt durchaus eine Rolle in der Gesamtgeschwindigkeit eines Computers, wie schnell Programme und Windows starten. Eben wieder ein Teil des Puzzles. Heute leben wir hier aber eher im Überfluss.

Tipp: Manche Notebookhersteller lassen einem die Wahl zwischen 2, 4 oder 8 GB RAM. Man kann sich dies aber meist nur zu sehr überhöhten Preisen aussuchen. Wer einen Computerfreak kennt, nimmt hier das günstigste Angebot und lässt sich von ihm nachträglich für wenige Euros mehr einbauen. Zu beachten sei hierbei allerdings, dass die meisten Laptops nur zwei Steckplätze für RAM haben, d.h. bei 2 GB RAM sind oftmals zwei Speicherriegel zu je 1 GB verbaut, bei 4 GB entsprechend 2 x 2 GB. Man muss also meist komplett neu nachkaufen. Doch selbst das spart normalerweise eine Menge Geld.

Kleiner Hinweis am Ende:

Passend zum Hinweis zu Anfang nun der entsprechende Hinweis am Ende. Wir schreiben jetzt 2020 und der Artikel wurde im Grunde vor acht Jahren von mir verfasst. Ich kann es aber kurz machen:

Heute sind vor allem nur einige Zahlen höher. Das wars auch schon. An Arbeitsspeicher sind auch 16 GB bei besseren Modellen ganz normal geworden – möglich sind sogar noch mehr. CPUs können inzwischen einen Turboboost von bis zu 4 GHz. Und Quad-Core CPUs sind bereits bei vielen etwas besseren Laptops ganz normal. Profigeräte bringen sogar schon Octa-Cores (wie Intels i9 Serie) mit acht Kernen.

Aber im Grunde wars das auch schon.

Zum dritten Teil des Leitfadens geht es hier