Wie hast du dir dein Studium eigentlich finanziert?

Erst kürzlich hat mich jemand angeschrieben aufgrund eines Erfahrungsberichtes, den ich über mein vergangenes E-Commerce Studium verfasst hatte. Sowas kommt hin und wieder mal vor und liegt einfach daran, dass es das Studium noch nicht besonders lange gibt und vor allem nur an extrem wenigen Hochschulen in ganz Deutschland. Da kommen dann beispielsweise Fragen über Studieninhalte oder ob man die Fachrichtung mit diesen oder jenen Vorkenntnissen gut bewältigen kann… Und eine ganz bestimmte Frage wird mir ebenso ständig gestellt:

 

„Wie hast du dir dein Studium eigentlich finanziert?“

Bevor ich meine eigenen Antworten auf diese Frage mit euch teile, hier zunächst mal eine interessante Infografik, wie das beim „Durchschnittsstudenten“ (den es so natürlich nicht wirklich gibt) so aussieht:


 

Und ich so?

Bei mir war das aufgrund des Alters (Ü30) mit der Studienfinanzierung sogar noch etwas schwieriger, wie ich hier auch schon mal erwähnte. Wobei das „etwas“ schon eine kleine Untertreibung ist. So fiel für mich eine der sicher wichtigsten Finanzierungsmethoden aus, nämlich das Bafög. Ich hatte zuvor schon mal studiert, aber abgebrochen, und dort Bafög bekommen. Das war natürlich damals toll, so war meine Miete bezahlt und es blieb sogar noch etwas übrig. Für das neue Studium – welches mir aber viel mehr lag – kam diese Art der Finanzierung also nicht mehr in Frage und wurde daher zu einer Hürde.

Ehrlich gesagt habe ich es dann aber trotzdem gewagt, mich einzuschreiben, noch bevor die Frage der Studienfinanzierung geregelt war. Wie sich hinterher herausstellte, war das eine meiner besten Entscheidungen überhaupt gewesen, also muss man manchmal natürlich auch etwas wagen 😉 Ich habe dann einen Studentenjob bei einem sehr großen Automobilzulieferer gefunden und neben dem Studium an den Wochenenden gearbeitet. Klar wäre Party machen besser gewesen, aber die Bezahlung war gut und als Student hat man ja auch unter der Woche hin und wieder mal Zeit zum Feiern 😉 Nein, im Ernst: Mein Tipp an jeden, der genauso faul ist wie ich: Wenn ihr die Möglichkeit habt, schaut euch wirklich in der Industrie nach einem Ferienjob/Studentenjob um! Was das mit faul zu tun hat? Ganz einfach: Hier sind die Stundenlöhne einfach super und man muss dafür nicht so viel Freizeit opfern.

Nicht jeder hat aber die Zeit oder eben die Möglichkeit, einen solchen Job zu ergattern. Was bleibt also noch?

Wer wirklich gut im Abi war, kann es auch mit einem Stipendium versuchen. Bei uns an der FH gab es die Möglichkeit, sich für das Deutschlandstipendium anzumelden. Ich glaube, das ging aber noch nicht ab dem ersten Semester und es wurden eben auch bestimmte Abi-Noten mit berücksichtigt. Wer unter den Glücklichen war, hat aber immerhin eine kleine Finanzspritze bekommen. Mein Abi war leider zu schlecht dafür.

Tja, und dann wäre da noch die ganz pragmatische Lösung, für alle, die weder Bafög bekommen, jobben können oder wollen und auch keine Überflieger in der Schule waren: Ihr könnt natürlich auch einen Kredit aufnehmen. Da gibt es nun verschiedene Möglichkeiten, die es zu recherchieren bzw. abzuwägen gilt. Da wären beispielsweise der Bildungs- und der Studienkredit. Hier bekommt man bis zu mehreren hundert Euro pro Monat ausgezahlt zu relativ günstigen Zinsen (Bildungskredit noch günstiger als Studienkredit, dafür nur geringer Betrag möglich) und muss diese auch erst relativ spät zurückzahlen. Ein Vorteil ist zudem, dass keine besonders strengen Bonitätsprüfungen etc. vollzogen werden. Aber auch normale Sofortkredite sind natürlich für Studenten möglich, hier muss man aber in der Regel ein bisschen mehr an Sicherheiten vorweisen, um angenommen zu werden – und nicht vergessen, dass sich auch die Zinsen evtl. danach richten können!

So, das war jetzt eher nur ein kurzer Abriss, aber ein wenig selbst googeln und recherchieren schadet ja in der Regel nicht 😉 Die nötigen Ansatzpunkte habe ich aber bereits hier gegeben.